Türkisch gehört zu den ural-altaischen Sprachen und innerhalb dieser Sprachen zu den Turksprachen. Im Laufe der Geschichte wurde das Türkische stark durch das Arabische, Persische, Neugriechische, Lateinische, Italienische und im technischen Bereich auch durch das Französische beeinflusst.
Gegenüber dem Deutschen oder dem Englischen gibt es einige größere Unterschiede hinsichtlich der Grammatik bzw. der Flexion. So gibt es z. B. kein grammatikalisches Geschlecht, keine bestimmten Artikel und auch die Stellung der einzelnen Satzteile weicht ab. Das Alphabet besteht aus 29 lateinischen Buchstaben mit vier Sonderzeichen: ç (tsch), ş (sch), ı (fremder Vokal), ğ (folgt auf Vokal und verlängert diesen). Insgesamt ist das Türkische durch einen sehr blumigen und bilderreichen Stil gekennzeichnet.
Während in der mündlichen Kommunikation auf Deutsch der Schwerpunkt eher auf einem hohen Gehalt an Daten liegt, verhält es sich im türkischen Sprachgebrauch genau entgegengesetzt. In der türkischen Kultur spielen insbesondere in der mündlichen Kommunikation Botschaften auf der Beziehungsebene eine sehr viel wichtigere Rolle. Daher wird das Türkische im Gegensatz zum Deutschen oft auch als „High -Context“-Kultursprache bezeichnet - im Gegensatz zum Deutschen als „Low-Context“-Kultursprache.
Ähnlich wie bei anderen südeuropäischen Sprachen, z.B. dem Italienischen, ist auch die türkische Sprache insgesamt eher schneller, heller und lauter als das Deutsche. Daher sollten voreilige Rückschlüsse, z. B. auf Aggression etc., vermieden werden.
Gerade aufgrund dieser Unterschiede wird das Dolmetschen zwischen Deutsch und Türkisch zu einer anspruchsvollen Aufgabe. Hochqualifizierte Dolmetscher und Übersetzer sind von besonderer Bedeutung, um Missverständnisse zu vermeiden und kulturell geprägte rhetorische Fähigkeiten, Lebendigkeit, Lautstärke und Toleranz für Unterbrechungen richtig zu übertragen.